Vom Büro auf die Yogamatte

Montag bis Freitag, 8.00 Uhr morgens bis 17.00 Uhr abends.
Computer an, Emails checken, in die Tasten hauen und beantworten, telefonieren, mit viel Geduld hunderte Fragen am Hörer beantworten, Gespräch beendet, Telefon bimmelt wieder... schnell den Kunden noch zurück rufen, irgendwann Mittagspause, yayyy Hunger und Essen - hmm neee, doch erst schnell noch einkaufen, abends ist dafür keine Zeit- , in Supermarkt rennen, paar Bio Bananen und was noch in die Hände passt krallen, bezahlen, zurück ins Büro, schnell essen, - Mist! Pause vorbei! - Weiter gehts: 10000 Nachrichten auf dem AB abhören, Emails, Anrufe, Emails, Anrufe, Meeting.... abends Heim kommen. Noch genug Energie? Ja, dann Laufen gehen. Nein, dann essen, TV, Sofa, schlafen. ...
Irgendwann wollte und konnte mein Kopf und Körper diesem Rhythmus nicht mehr standhalten. Irgendwas musste ich ändern.
Noch während meines Studiums in Frankreich nahm ich an so vielen Sportkursen - unter anderem Yoga und Streching Kursen - teil und sobald ich wieder im Arbeitsleben zurück war, fiel das wieder weg. Ich erinnere mich noch an die ersten Woche am Schreibtisch, ich weiß nicht wie es euch da ging? Aber ich konnte nicht so lange auf dem Bürostuhl sitzen, das war anfangs eine Qual für mich. Da ging ich gern zur Abwechslung ins Lager und hab da angepackt.
Also fing ich wieder an - diesmal in Eigenregie mit Büchern und mit Youtube - mich neben meiner Joggingroutine zu dehnen, strechen und zu yogen. Ich merkte schnell, dass ich nicht nur wieder weicher und flexibler wurde, auch schaffte ich es mit der Hektik und den Anforderungen auf der Arbeit besser zurecht zu kommen. Einen klaren Kopf und den Überblick zu bewahren. Eins nach dem anderen...
Ich erinnere mich noch an die hoch motivierten Zeiten im Spätsommer und Herbst:
5.30 Uhr aufstehen, aufs quitschende Fahrrand setzen, noch kein Mensch auf den Straßen (wahrscheinlich habe ich alle mit meiner Rostlaube aufgeweckt), durch die klare
Morgenluft zum See fahren, die Yogamatte auf den noch kühlen und von Morgentau behauchten Holzsteg ausrollen und dann eine gute Stunde Atmen, Dehnen, Warm werden und Meditieren. Dann noch vom bunten Lichtspiel des Sonnenaufgangs belohnt werden und anschließend in absoluter, unerschütterbarer Harmonie ins Büro.
Unglaublich wie mich diese Übungen am Morgen oder auch am Abend zur Ruhe gebracht haben. Irgendwie machte mir dann der Stress auf der Arbeit auch immer weniger aus - oder vielleicht gewöhnte ich mich daran!? Ich weiß es nicht, aber in jedem Fall tat es mir sehr gut und wenn man etwas gefunden hat, von dem man spürt, dass es einem gut tut, dann will man das auch nicht mehr loslassen...

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