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Yoga und gesunde Ernährung

Daniela Horn - Gesunde Ernährung und Yoga

In dieser Reihe geht es um Yoga, gesunde Ernährung und wie das ganze zusammenspielt, außerdem teile ich meine persönlichen Erfahrungen zu diesem Thema. 

 

Yoga und Ernährung, das ist wie Papier und Stift, oder Halskette und Anhänger. =) Es gehört auf jeden Fall zusammen.

 

Yoga ist für viele mehr als „nur“ ein Sport. Es ist eine Lebensphilosophie, die allerdings einige Gemeinsamkeiten mit Sport aufweist. Es geht darum Yin und Yang auszubalancieren, also ein Gleichgewicht herzustellen. Eine Balance auf körperlicher und geistiger Ebene werden angestrebt und einher damit geht die Reinigung, sodass ein „zu viel“ oder „zu wenig“ von etwas ausgeglichen wird und ein gesunder Mittelweg gefunden werden kann. 

Die Ernährung ist ein zentraler Punkt im Yoga, wie bei vielen Sportarten auch. Gesundes Essen und Trinken wirkt sich auf den gesamten Körper, den Geist und unsere Leistung aus.

Vielleicht kommt dir da gleich der Gedanke: „Okay, also zählen Yogis auch Kalorien oder machen Diät?! Darum geht es ehrlich gesagt weniger. Damit habe ich auch schon seit vielen Jahren erfolgreich aufgehört und seitdem fühle ich mich was das angeht sehr viel freier und vor allem genieße ich das Essen ganz anders - ohne Schuldgefühle und schlechtes Gewissen. Und das ist der Kern - Eine bewusste Ernährung: Was esse ich? Woher kommt das? Wie fühlt es sich an, wenn ich das esse? Welche Wirkung hat das Essen auf mich? Tut es meinem Körper gut?

 

Wie kann man dieses Gleichgewicht also erreichen?

In der Yoga Philosophie gilt man dann als gesund, wenn Körper und Geist sich in Einklang befinden, sich der Mensch gut und wohl fühlt. Die Körperform spielt hierbei auch keine vorrangige Rolle - egal ob super schlank oder etwas kräftiger. 

In einer der yogischen Schriften, nach denen sich viele Yogis richten, nämlich den Yoga Sutras von Patanjali, werden vier Leitsätze formuliert. Diese dienen als Richtlinien, wie man den Zustand von Gesundheit erreichen kann. 

 

Ahimsa

Die Bedeutung „Ahimsa“ kann mit dem Begriff Gewaltfreiheit gleichgesetzt werden. Wenn wir das auf das Feld der Ernährung beziehen, dann heißt das für viele eine Ernährung ohne tierische Produkte, weswegen du sicherlich schon oft Yoga und vegetarisch / vegan in Verbindung miteinander gesehen oder davon gehört hast.

Lebensmittel, die von einer gewaltfreien Lebensmittelproduktion stammen, sind vielen Yogis (auch nicht Yogis) wichtig, deswegen verzichten sie auf tierische Produkte. 

Es gibt aber auch jene, die trotzdem tierische Produkte konsumieren. Ihnen ist die Herkunft und die Bedingung, unter welcher die Tiere leben / gelebt haben meist aber dennoch wichtig um den Aspekt der Gewaltfreiheit zu berücksichtigen. 

 

Saucha

Dieser Begriff steht für „Reinheit“. Zu reinen Nahrungsmitteln zählen zum Beispiel solche, die biologisch, also ohne Pestizide, produziert werden. In dieser Rubrik kann man auch wieder die vegetarische oder vegane Ernährung in den Fokus rücken, da durch die konventionelle Fleisch- und Fischproduktion oftmals Rückstände von Antibiotika mit auf dem Teller landen. Außerdem verzichten viele Yogis auf künstliche Aroma- und Konservierungsstoffe, die oft in Fertigprodukten und Konserven zu finden sind und sie bevorzugen von daher frisch zubereitetes Essen. 

 

Zudem unterscheidet man hier noch zwischen „Rajas“ und „Tapas“. 

Lebensmittel, die in die Kategorie „Rajas“ fallen, sind alle jene, die aufputschen, z.B: Kaffee, Alkohol und Zucker.

Unter „Tapas“ zählen die, die einen träge und müde machen, wie z.B: Leere Kohlenhydrate (weißes Brot), Tiefkühlkost, fettiges Essen, oder schweres und zu viel Essen. Viele Yogis achten bei Ihrem Ernährungsplan darauf, nicht zu viele von diesen Lebensmitteln zu sich zu nehmen, um körperlich fit und mental klar und konzentriert zu bleiben. 

 

Aparigraha & Asteya

Diese Begriffe handeln davon, dass man niemanden ausnutzen oder bestehlen soll. 

Die Balance wird also erreicht, wenn wir uns gerecht verhalten. In diesem Sinne also möglichst fair gehandelte Produkte kaufen. Wie sind also die Bedingungen, unter welchen Lebensmittel hergestellt werden? Bekommt der Bauer genug Geld für seine Arbeit? Die meisten, die sich an dieses Prinzip halten, achten beim Kauf von Nahrungsmitteln darauf, dass sie regional und saisonal sind und unter angemessenen Bedingungen produziert und transportiert werden. 

 

Mein Credo 

Ich bin nun seit 2010 überzeugte und frohe Vegetarierin und seit über 3 Jahren lebe ich zu 90% vegan. Was meine ich mit 90%? Das heißt, dass es für mich zum Beispiel okay ist, wenn meine Mama mit Liebe einen Kuchen backt und das Rezept nunmal ein Ei oder Milchprodukte vorsieht, diesen trotzdem mit Genuss zu verspeisen. Das Gefühl was dann regiert, ist Dankbarkeit. Gegenüber meiner Mutter, die sich Arbeit gemacht hat und anderen damit eine Freude bereiten möchte und gleichzeitig gegenüber den Tieren, die ihren Beitrag zu dem köstlichen Kuchen geleistet haben. Was mein Anlass war Vegetarierin zu werden und warum ich zur Zeit nicht 100% vegan lebe, das erkläre ich mal in einem nächsten Blog-Artikel!

 

Mein Kühlschrank ist von innen bunt, viel frisches Gemüse und Obst, keine tierischen Produkte. Wenn ich kann und es der Geldbeutel hergibt, dann ist „Bio“ meine erste Wahl, denn ich bevorzuge Nahrung, die so natürlich wie möglich ist. Ich glaube, dass die Natur schon alles ganz gut macht und wir, als Menschen sie nicht immer zu kontrollieren und zu verbessern versuchen sollten. (Mit Pestiziden, Monokulturen etc) 

Auch regionale Produkte stehen auf meiner Prioritätenliste immer weiter oben, bis auf ein paar Ausnahmen (oh heilige Avocado und Banane). Wenn es hierzulande Äpfel gibt, wieso sollte ich sie dann importiert aus Neuseeland kaufen!?! Das erschließt sich mir nicht. Auf dem Transport hierher verlieren sie so viele Vitamine. Außerdem glaube ich, dass die Natur uns zu jeder Jahreszeit mit Obst und Gemüse versorgt, in welchem die Vitamine und Mineralstoffe enthalten sind, die wir genau dann brauchen. 

 

Und du?

Wie legst du diese vier Richtlinien aus? Bist du Vegetarier oder Veganer? Oder isst du tierische Produkte? Was sind deine Prinzipien und Erfahrungen, wenn es um Ernährung und Yoga bzw. Sport geht? 

 

Hast du eigentlich schon meinen letzten Artikel gelesen? Es geht um die 10 Gründe, warum du anfangen solltest Yoga zu üben.

 


Heute schon Yoga geübt?

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